Willkommen

Herzlich willkommen auf meiner Internetseite! Wenn Sie an Fragen der Fahrzeugsicherheit interessiert sind, können Sie neue, wirkungsvolle Hilfsmittel kennenlernen, um Phänomene der passiven Sicherheit besser quantitativ fassbar zu machen und den Entwicklungsprozess transparenter und effizienter zu steuern.

Mein Hauptanliegen ist es, Werkzeuge für die praktische Arbeit in den Entwicklungsabteilungen bereitzustellen, aber auch das Verständnis für die wesentlichen physikalischen Phänomene zu verbessern.

Der Inhalt dieser Seite ist in thematisch abgeschlossene Chapter unterteilt.

Da es darum ging, Zusammenhänge formelmäßig darzustellen, konnte auf ein Mindestmaß an Mathematik nicht verzichtet werden. Dort, wo die mathematischen Ableitungen essentiell für das Verständnis der Zusammenhänge sind, werden die – teilweise überraschenden – Schlussfolgerungen anhand von grafischen Darstellungen veranschaulicht und so auch für den „Nichtmathematiker“ nachvollziehbar.

Um Besuchern dieser Site eine Orientierung zu bieten, wird für eine Reihe von Tätigkeitsfeldern aufgezeigt, welche Chapter von besonderem Interesse sein sollten.

Tätigkeitsfeld wichtige Chapter
Manager in der Fahrzeugentwicklung 1, 2, 3, 4, 7, 9
Konzeptentwicklung 1, 2, 3, 4, 7, 9
Konstrukteur 1, 2, 7, 8, 9
Vorbereitung und Durchführung von Versuchen 1, 2, 4, 5, 6, 7
Insassensimulation 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
Fußgängerschutz 9
Versuchsauswertung 1, 2, 4, 5, 6, 7
Entwicklung von Rückhaltesystemen 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
Journalist 1, 4, 5, 7, 8
Politische Entscheidungsträger 1, 3, 7

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die mich veranlassten, einfache Werkzeuge (Kenngrößen, phänomenologische Simulationsmodelle) für den Bereich der Fahrzeugsicherheit zu entwickeln und nun hier zu veröffentlichen.

Als Leiter der Crashberechnung in der Pkw-Entwicklung bei Volkswagen musste ich mich wiederholt mit kritischen Äußerungen zu unserer Tätigkeit auseinandersetzen. Diese Kritik bezog sich zum Einen auf den großen Zeitaufwand zur Erstellung bzw. Anpassung der sehr komplexen FEM-Modelle und zum Anderen darauf, dass die Berechnungen zwar das Verfehlen von Entwicklungszielen nachweisen konnten, aber nicht abzuleiten war, wie das aufgezeigte Problem effizient gelöst werden kann.

Hinderlich waren auch Auseinandersetzungen zwischen Fachabteilungen, die daraus resultierten, dass es nicht möglich war, frühzeitig (möglichst schon in der Konzeptphase) die Widerspruchsfreiheit des Lastenheftes bezüglich der geforderten Funktionalität und den vorgegebenen Kosten- und Gewichtszielen sicherzustellen. Je später im Entwicklungsprozess solche Konflikte zutage treten, umso größer sind die durch sie verursachten Verzögerungen.

Bei den vielen Fahrzeug und Schlittenversuchen der Fahrzeugsicherheit werden kaum vorstellbar große Mengen von Daten in Form von Zeitreihen erzeugt und gespeichert. Hieraus werden standardmäßig vergleichsweise wenige Kenngrößen zur Beurteilung des Versuchsergebnisses abgeleitet und dokumentiert. Das Ableiten von Zusammenhängen durch versuchsübergreifende Analysen ist auf dieser Basis kaum möglich.

Nicht zuletzt wirkte eine Bemerkung von Prof. Seiffert nach, die er 1990 auf der GAMM-Tagung in Hannover machte. Er mahnte damals, dass ein „Zuviel“ an hochkomplexen mathematischen Verfahren den Problemlösungsprozesses behindern kann, wenn eine „Systemgläubigkeit“ das ingenieursmäßige Denken in einfachen Zusammenhängen verdrängen würde. Einfache Modelle bieten u.U. durch ihre Transparenz eher den Blick auf Zusammenhänge, die die Kreativität des Ingenieurs zur Problemlösung führen.

Auch im Versuch bin ich einer „Systemgläubigkeit“ begegnet, wo das aktuelle Ergebnis als Ultima Ratio angesehen wurde, ohne zu berücksichtigen, dass der Versuchsträger nicht dem aktuellen Konstruktionsstand entsprach, die Fertigung nicht der Serie und einige Features eher improvisiert als realistisch umgesetzt waren. Auch hier können einfache Modelle helfen, die Qualität der Auswertung zu verbessern oder die Plausibilität von Ergebnissen zu prüfen.

Es waren diese Erfahrungen, die mich antrieben, nach Möglichkeiten zu suchen:

  • den erforderlichen Interessensausgleich zwischen verschiedenen Disziplinen zu versachlichen
  • die Vergleichbarkeit von Fahrzeugversuchen, Schlittenversuchen, FEM-Simulationen und Insassensimulationen zu verbessern
  • die Qualität von Lastenheften zu verbessern
  • die Zahl der Versuchs- oder Simulationsschleifen zu reduzieren
  • strategische Managemententscheidungen schnell durch quantitative Bewertungen vorzubereiten
  • die Versuchsvorbereitung gezielt zu unterstützen
  • Versuchsdaten tiefer und effizienter zu analysieren
  • die Interpretation von Versuchsergebnissen zu unterstützen und ihre Präsentation transparenter zu gestalten
  • quantitative Aussagen zur Sicherheit auch bei „unsicherer“ oder fehlender Information zu ermöglichen
  • die immensen Informationen durchgeführter Versuche gezielt auszuwerten und Zusammenhänge für künftige Entwicklungen nutzbar zu machen

und nicht zuletzt

  • eine wissenschaftliche Basis zu schaffen, um für die Insassensicherheit wesentliche Zusammenhänge transparent darzustellen und für quantitative Bewertungen nutzbar zu machen.

Gerade für den zuletzt angeführten Punkt war mein Abschied von der aktiven Arbeit an Entwicklungsproblemen eher hilfreich. Die Distanz zu aktuellen Problemen erzwang geradezu eine vereinfachende, abstrakte Sicht auf die Phänomene der Fahrzeugsicherheit.

Die von mir entwickelten Werkzeuge, die auf dieser Internetseite vorgestellt werden, sind meiner Meinung nach geeignet, Verbesserungen im Entwicklungsprozess in fast allen oben aufgeführten Punkten umzusetzen und die theoretischen Überlegungen und Schlussfolgerungen können sicher einen Beitrag zu Versachlichung und mehr Transparenz leisten.

Auf der Seite „Eingliederung in den Entwicklungsablauf“ ist beispielhaft aufgezeigt, wie die hier vorgestellten Werkzeuge wirkungsvoll in den Entwicklungsprozess integriert werden können.

Noch eine Bitte: Da ich nur sehr begrenzten Zugriff auf E-Mail Adressen an Themen der Fahrzeugsicherheit interessierter Personen habe, bitte ich Sie, den Link zu dieser Seite an potentiell interessierte Personen weiterzureichen.

Danke